BLINDDARMKOT


Im Blinddarm von Kaninchen siedeln Bakterien, welche kleine Rohfaserbestandteile (Cellulose, Hemicellulose) teilweise verwerten, und in Folge bestimmte Vitamine (B, C, K), Aminosäuren oder Fettsäuren bereit stellen. Das Fressen von Blinddarmkot sorgt demnach für eine bessere Ausnutzung der Nahrung, und weiters ist er an der Verdauung anderer Nahrungsbestandteile beteiligt und unterstützt den Transport des Nahrungsbreis durch den Verdauungstrakt.

Die Bakterienstämme im Blinddarm, bzw. im gesamten Verdauungsapparat, und deren Verhältnis zueinander spielen eine wichtige Rolle hinsichtlich der Darmgesundheit. So sorgen die "guten" Bakterien für eine intakte Darmschleimhaut und können vor dem Ansiedeln von pathogenen Keimen schützen. Fehlen dagegen die benötigten Faser-Kohlenhydrate, sterben diese Bakterien ab, und andere Bakterien, welche z.B. die leicht verdaulichen Kohlenhydrate aus Wurzelgemüse oder Obst als Nahrung nutzen (z.B. Clostridien, E. coli), können sich vermehren und in Folge Entzündungsreaktionen auslösen (z.B. Durchfall). "Blätter grüner Pflanzen, die das Kaninchen bevorzugt frisst, verfügen weitgehend über eine Rohfaser-Zusammensetzung, die in diesem Zusammenhang der Gesundheit der Tiere am besten dient." 


Mögliche Ursachen für nicht aufgenommenen Blinddarmkot

  • Fressen größerer Mengen von Hülsenfrüchtlern
  • Energieüberschuss im Futter
  • Darmerkrankungen
  • Eingeschränkte Beweglichkeit (Verletzungen, Erkrankungen, Übergewicht)
  • Medikamente (insbesondere Antibiotika)


(aus: Rühle 2020/64; Rühle 2021/70).

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